In meinem letzten Artikel haben wir uns mit dem Thema Nervosität und Lampenfieber beschäftigt. Heute möchte ich auf einen bestimmten Aspekt eingehen, den jeder von uns sicherlich schon mal hatte – Blackout.
Stellen Sie sich folgende Situation vor:
Sie sind kurz davor einen Pitch oder eine Keynote zu halten, eventuell ist es auch nur ein kleiner Vortrag. Sie bewegen sich in Richtung der Bühne und gehen dabei Ihre Einleitung nochmal ganz genau im Kopf durch. Nun stehen Sie vor dem Publikum und dann passiert es – Sie können kein einziges Wort aus sich herausbringen. Die Menschen schauen erwartungsvoll zu Ihnen und fragen sich langsam was los ist …
Ihnen fällt nichts mehr ein und Sie würden am liebsten im Boden versinken. Wenn Sie denken, dass so etwas nur Ihnen passiert, dann kann ich Sie an dieser Stelle beruhigen. So ist es zum Beispiel dem berühmten amerikanischen Regisseur und Filmproduzenten, Michael Bay bei einer Pressekonferenz ergangen – schlussendlich hat er einfach die Bühne verlassen.
In diesem Artikel möchte ich Ihnen zwei Dinge zeigen, damit Sie keine Angst vor einem Blackout haben:
- Was können Sie tun, damit es erst gar nicht zu einem Blackout kommt und
- Was Ihnen hilft, wenn Sie doch mal einen Blackout haben
So kommt erst gar nicht zu einem Blackout
Um gegen ein Problem anzutreten, müssen wir zuerst die Ursache kennen. Blackouts haben ihren Ursprung in unserem Gehirn. Bei zu intensiven Erlebnissen schaltet sich unsere linke Gehirnhälfte – die für die Logik, Erinnerung und Sprachsteuerung zuständig ist – aus und übergibt die Kontrolle an unsere rechte Gehirnhälfte. Diese ist vor allem für Gefühle, Emotionen und Kreativität zuständig.
Um einen Blackout zu vermeiden ist es notwendig, dass Sie sich vor Ihrer großen Rede entspannen können. Viele machen den Fehler und versuchen noch kurz bevor es losgeht den ganzen Inhalt der Präsentation bzw. Rede durchzugehen und zu verinnerlichen. Das führt dazu, dass man hektisch durch die einzelnen Punkte geht und sich diese im Kopf meistens vermischen.
Mein Tipp:
Investieren Sie mehr Zeit in die Vorbereitung Ihrer Präsentation und nutzen Sie die letzten Augenblicke vor Ihrem Auftritt, um sich zu entspannen. Das können Sie am besten mit Atemübungen und leichter Bewegung machen. Atmen Sie tief drei Sekunden ein und vier bis fünf Sekunden wieder aus. Abhängig von Ihrer Form können Sie auch länger ein- und ausatmen. Wichtig ist nur, dass Sie länger ausatmen als Sie einatmen. Auf diese Art und Weise sorgen Sie dafür, dass Ihr Puls sich wieder stabilisiert, der Adrenalinpegel sinkt und Sie sich entspannter fühlen.

Was tun, wenn Sie einen Blackout haben
Sollte es doch mal zu einem Blackout kommen, helfen Ihnen folgende Tipps, um den roten Faden wiederzubekommen:
Die meisten Menschen haben Angst sich vor dem Publikum zu blamieren. Ein Blackout sorgt dafür, dass sich diese Angst nur noch verstärkt.
Nutzen Sie Ihr Publikum als Unterstützung – sollten Sie nicht mehr wissen, wie es weitergeht, so fragen Sie Ihr Publikum. Fragen Sie, ob es bis hierher Fragen gibt oder ob jemand zu einem Ihrer Punkte eine bestimmte Meinung hat?
Auf diese Art und Weise bringt Ihr Publikum Sie wieder auf die richtige Spur. Ihr Gehirn wird sich wieder daran erinnern, was Sie bisher gesagt haben und wie Sie weiter machen können. Und das Publikum wird denken, dass Sie diese Fragen gezielt eingebaut haben.
Sollten Sie ganz am Anfang Ihrer Rede einen Blackout haben, so sprechen Sie Ihr Publikum auf den Anlass der Veranstaltung an und lassen Sie sich in die richtige Spur leiten.
Sicherlich haben Sie es schon mal erlebt, dass Sie beim Gespräch vergessen haben, wo Sie waren. In dem Moment greift Ihr Gesprächspartner zu Hilfe und erinnert Sie an Ihren letzten Gedanken. Warum das gleiche nicht auch bei einer Präsentation machen? Ähnlich wie bei Lampenfieber können Sie zugeben, dass Sie den roten Faden verloren haben und diese Situation somit umspielen. Fragen Sie Ihr Publikum an welchem Punkt Sie gerade waren und schauen Sie, wer genau aufgepasst hat und wer nicht.
Geben Sie zu, dass sie einen Blackout haben und bauen Sie somit eine Sympathie zu Ihrem Publikum auf. Bleiben Sie dabei authentisch.
Auch beim Thema Blackout sind Vorbereitung und Entspannung der Schlüssel zum Erfolg. Nehmen Sie sich vor Ihrer großen Rede Zeit, um sich zu entspannen und tief durchzuatmen.
Investieren Sie mehr Zeit in Ihre Vorbereitung und wiederholen Sie die wichtigsten Punkte Ihrer Präsentation so oft wie es geht. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie einen Blackout vorbeugen wollen, deshalb sind hier nochmal die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.
Vorbeugung
- Gute und intensive Vorbereitung
- Atmung und leichte Bewegung hilft Ihnen, sich zu entspannen
Notfalltipps
- Machen Sie Stopp und stellen Sie Ihrem Publikum ein paar Fragen zu Ihrem bisherigen Input
- Umspielen Sie Ihren Blackout und fragen Sie beim Publikum wer genau aufgepasst hat. Was waren die wichtigsten Punkte bis hierher?
Übung macht den Meister! Das Gleiche gilt auch für Vorträge und Präsentationen. Trauen Sie sich etwas zu sagen und nutzen Sie jede Gelegenheit, um vor Menschen zu präsentieren. Sie haben noch offene Fragen? Gerne unterstütze ich Sie dabei Ihren Blackout zu bekämpfen und vorzubeugen.