In Zeiten von Krisen, Ungewissheit und Unsicherheit sehnen sich die Menschen vor allem nach Stabilität, vollem Vertrauen und Sicherheit. Doch welche Kriterien sind entscheidend um Ihr Team und Ihre Mitmenschen mit Ihren Botschaften zu überzeugen und für Ihre Vorhaben zu gewinnen?
Zeigen Sie in Situationen, bei denen eine klare Kommunikation gefragt ist, ein ausgewogenes Verhältnis von Empathie, Kompetenz und Autorität. Dabei ist nicht nur der Inhalt Ihrer Botschaft entscheidend, sondern auch die Art und Weise wie Sie diese vermitteln. Zeichnen Sie die Interaktion mit Ihren Mitmenschen und Kollegen durch eine klare und vertrauenswürdige Kommunikation. Denn eine gute Kommunikation verschafft den Menschen Trost und Sicherheit, wobei eine schlechte Kommunikation zu mangelndem Vertrauen und Panik führt.
1. Wie Sie mit Empathie kommunizieren
Kommunikation mit Empathie bedeutet in diesem Fall, das Wohlergehen Ihrer Mitmenschen in den Vordergrund zu stellen. Sie treffen Entscheidungen, die für Ihr Team von Interesse sind. Es mag vielleicht leicht klingen, doch solche Entscheidungen erfordern Ihre Kompetenz, Ihr Verständnis und Ihr Einfühlungsvermögen.
Aktives Zuhören
Denken Sie daran, dass Menschen in Krisensituationen vor allem Angst und Unsicherheit haben. Lassen Sie die Menschen wissen, dass Sie für sie da sind, indem Sie Ihnen aktiv zuhören. Dabei setzen Sie sowohl Ihre Körpersprache als auch verbale Hinweise ein und zeigen Ihren Zuhörern somit Zuversicht und Vertrauen. Lassen Sie sich auf Ihren Gegenüber ein und fragen Sie ggf. bei Unklarheiten nach. Sprechen Sie die Gefühle Ihrer Zuhörer an und halten Sie stets Blickkontakt. Versetzen Sie sich in die Situation Ihres Publikums bzw. Ihres Gesprächspartners, denn so können Sie Motive, Gefühle und Vorgehensweisen eher nachvollziehen und in Ihre Entscheidungen miteinbeziehen.
Erkennen Sie die Ängste Ihrer Mitmenschen an
Einfühlungsvermögen und Solidarität lindern Angst und Bedenken. Jeder hat das Recht, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu fühlen und es ist in Ordnung Ihr Publikum bzw. Ihren Gesprächspartner es wissen zu lassen.
Angela Merkel hat in Ihrer Corona-Fernsehansprache ein klares Zeichen für Empathie gezeigt, in dem sie „wir“ und „uns“ in ihrer Rede verwendete. Somit zeigte sie Mitgefühl mit den Menschen und war ein Teil der Bevölkerung, dass von der aktuellen Situation betroffen ist. Sie versetzte sich in die Lage der Menschen und schaffte somit eine Brücke zwischen ihr und ihren Mitmenschen.
Teilen Sie Ihrem Gegenüber mit, dass es in Ordnung ist, sich so zu fühlen, wie sie oder er sich gerade fühlt. Vor allem in der Kommunikation während einer Krisensituation sind Offenheit, Zuversicht und Hoffnung wichtige Werkzeuge, die Sie auf jeden Fall nutzen sollten.
Suchen Sie die Gelegenheit zum Lernen und zum Wachsen
Eine Krisensituation kann sich zwar nachteilig auf den Alltag auswirken, z.B. wenn Sie Veranstaltungen oder wichtige Termine absagen, sie kann aber auch zu positiven Wachstum und Lernen führen. In der Industrie 4.0, in der wir eine digitale Transformation anstreben, werden wir uns auf eine digitale Kommunikation einstellen. Viele Unternehmen haben bereits die Arbeit aus dem Homeoffice eingeführt, sodass nur minimale Änderungen erforderlich sind. Aber diejenigen, die keine digitale Kommunikation in ihre Infrastruktur eingebaut haben, sollten das als eine Gelegenheit zur Veränderung und Fortschritt betrachten.
Wir sehen bereits Anzeichen für diese Wachstums- und Lernmöglichkeit in unserem Bildungssystem – bereits seit Wochen führen Schulen und jetzt auch Universitäten und Fachhochschulen Fernunterricht durch.
Suchen Sie das für Sie am besten geeignete Medium
Versuchen bei Ihrer digitalen Kommunikation stets das Gefühl eines persönlichen Treffens nachzustellen. Wenn Sie ausschließlich per Chat, Mail oder Plattformen wie Slack kommunizieren, kann es für Sie schwierig sein, Ihre Empathie in einer schriftlichen Form darzustellen. Falsch geschriebene oder falsch verstandene Worte können Menschen umso mehr erschrecken und denen Ruhe und Zuversicht nehmen. Sorgen Sie dafür, dass bei einem digitalen Meeting oder Konferenz Ihre Kommunikationspartner Ihr Gesicht und somit Ihre Mimik sehen können. Somit werden Ihre Botschaften anders wahrgenommen und mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig verstanden.
2. Wie Sie Ihre Autorität demonstrieren
Vertrauen aufbauen und Kompetenz zeigen
Damit Ihr Team sich sicher fühlen und Ihren Anweisungen und Empfehlungen folgen kann, muss es Ihnen vertrauen. Warum ist Vertrauen in einer Krisensituation so entscheidend? Weil Menschen umso weniger Angst und Panik haben, je mehr sie zuversichtlich sind, dass Sie mit der aktuellen Situation umgehen und diese für sich beurteilen können. Ein Teil der Vertrauensbildung ist es, als kompetent wahrgenommen zu werden. Besprechen Sie die aktuelle Situation gemeinsam mit Ihrem Team und schauen Sie, welche nächsten Schritte bei der Zusammenarbeit nötig sind, um Ihren Alltag so gut wie es geht aufrechtzuerhalten.
Über die aktuelle Situation im Klaren sein
Je besser die Menschen die aktuelle Situation verstehen und wissen wie sie für sich und Ihre Mitmenschen sorgen können, desto mehr werden sie Selbstvertrauen aufbauen. Klären Sie Ihr Team darüber auf, wie sie sich und andere am besten schützen können. Stellen Sie Ihrem Team seriöse Quellen mit aktueller Information zur Verfügung – zum Beispiel die neuesten Updates und Ratschläge der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Panik vermeiden
Ihr Team bzw. Ihre Mitarbeiter werden sich an Sie wenden, um zu erfahren, welche Handlungen in einer Krisensituation sinnvoll sind. Angst ist ansteckend, daher versuchen Sie, keine unnötige Angst zu erzeugen. Panik kann alle positiven Schritte zunichtemachen, die während einer Krisensituation sowohl von Ihnen als auch von Ihrem Team unternommen wurden.
Seien Sie ein Vorbild für Ihr Team
Lassen Sie Ihren Worten auch unmittelbar Taten folgen. Sicherlich ist es hilfreich, Ihrem Team zu sagen, wie sie sich in einer Krisensituation verhalten müssen. Jedoch hat es einen viel größeren Mehrwert, wenn Sie mit Ihrem eigenen Beispiel vorangehen. Sollten Sie Ihrem Team dazu raten von Zuhause aus zu arbeiten, so müssen Sie diese Anweisung auch selbst befolgen. Das Gleiche betrifft die Präventionsmaßnahmen, um z.B. einen weiteren Ausbruch der Infektion zu vermeiden.
Zeigen Sie in einer Krisensituation sowohl Ihre Kompetenz als auch Ihre Leadership Fertigkeiten, denn auf diese Art und Weise schaffen Sie es Ihrem Team das zu geben, was Sie zurzeit am meisten brauchen – Vertrauen, Verständnis und Ihre Führung. Wenn Sie als Führungskraft sowohl mit Empathie als auch mit Autorität kommunizieren, wird Ihr Team Ihnen folgen und die aktuelle Situation mit Ihnen gemeinsam überwinden.